TETRA

Parallelbetrieb

TETRA Parallelbetrieb

Die Basisstationen des BOS Digitalfunknetzes versorgen die Regionen mit einer entsprechenden Sendeleistung. Dieses Signal wird von den TETRA Endgeräten (FRT, MRT, HRT) mit jeweils unterschiedlichen Signalpegeln empfangen. Andere Funkgeräte, die in unmittelbarer Nähe von eingeschalteten, empfangsbereiten TETRA Funkgeräten senden, können mit ihren hohen Signalstärken das TETRA Nutzsignal stören. Befindet sich das TETRA Endgerät in einer stark versorgten Region (z.B. in der Nähe der Basisstation, GAN 4 Gebiet), muss das Störsignal nicht so stark bedämpft werden wie bei einem Gerät, das sich in einer schwach versorgten Region befindet (z.B. GAN 0).

In Flächenländern mit großen Funkregionen ist naturgemäß mit stark schwankenden Signalpegeln zu rechnen, was eine entsprechend hohe Bedämpfung von Störsignalen erfordert, um auch in schwach versorgten Gebieten die TETRA Nutzsignale empfangen zu können.

Wie wird ein störungsfreier Parallelbetrieb von BOS Digitalfunkgeräten erreicht ?

Hohe gegenseitige Bedämpfung von Analogfunksignalen zum Digitalfunk

Ist ein TETRA Funkgerät zusätzlich zum 4m BOS Funkgerät verbaut, kann das 4m Band Gerät Störungen im Digitalfunk verursachen. Es sendet mit großer Leistung (ca. 10 Watt) in unmittelbarer Nähe zur Digitalfunkantenne. Hinzu kommt, daß die 5. harmonische der 4m Band Antenne genau im TETRA BOS Bereich liegt (76 MHz * 5 = 380 MHz) und strahlt. Durch diese beiden Umstände kann im Digitalfunkgerät von Empfängerdesensibilisierung bis zum Blocking entstehen.

Lösung:
Einbau eines Tiefpassfilters (Typ LP 174-FME) in die 4m Band Antennenleitung sowie
Einbau eines Hochpassfilters (Typ HP 380-FME) in die TETRA Band Antennenleitung.

Hohe gegenseitige Sender-Entkopplung zwischen mehreren Digitalfunkgeräten

Senden zwei TETRA Funkgeräte in unmittelbarer Nähe gleichzeitig, ist es notwendig, diese beiden Sendesignale ETSI- konform um mind. 60 dB zu entkoppeln. Zusätzlich ist die Intermodulation, die sich aus den Mischfrequenzen ergeben kann, entsprechend zu bedämpfen.

Hohe gegenseitige Sender-Empfängerentkopplung zwischen mehreren Digitalfunkgeräten

Wenn ein TETRA Funkgerät sendet, entsteht je nach der vom Gerät gewählten Leistungsstufe ein Signalpegel von bis zu 34 dBm (3 Watt). Ist ein weiteres TETRA Gerät auf Empfang, ist dieser Signalpegel gemäß ETSI Spezifikation um mindestens 60 dB zu bedämpfen. Weiterhin ist das Seitenbandrauschen, das sendende Geräte über das gesamte Empfangsband von 390-395 MHz erzeugen, so zu bedämpfen, daß empfangsbereite Geräte bis zur Ausbuchgrenze eingebucht bleiben.

Ausreichende gegenseitige Empfänger-Entkopplung zwischen mehreren Digitalfunkgeräten

Befinden sich mehrere TETRA Funkgeräte auf Empfang, reicht eine Entkopplung dieser Signale von ca. 25 dB aus.

Frequenz- und Zeitschlitzkonstellationen

Der Vollständigkeit halber ist erwähnenswert, daß technisch bedingt gewisse Konstellationen in punkto Frequenzabstand und Zeitschlitzbelegung die im ETSI Standard geforderten Mindestanforderungen notwendig machen. Es kann durchaus sein, daß ein Parallelbetrieb mehrerer Geräte an dem selben Einsatzsort einmal möglich ist, beim nächsten Versuch (bei anderen Zeitschlitzvergaben des Netzes) jedoch nicht. Es ist nicht möglich, diese Zusammenhänge repräsentativ mit Endgeräten im Feld zu testen.

Auswahlhilfe:

Wann werden Funkgerätekoppler mit ETSI konformer Entkopplung benötigt ?

Klären Sie, inwieweit folgende Betriebszustände einsatztaktisch notwendig und entsprechend technisch sicherzustellen sind (unabhängig von der Häufigkeit der Anwendung) :

  • Mehrere Digitalfunkgeräte senden gleichzeitig
  • Mindestens 1 Digitalfunkgerät ist empfangsbereit, während mindestens 1 Digitalfunkgerät sendet

Wenn Sie eine oder beide dieser Anwendungen benötigen, schreiben Sie Koppler aus, die bei GAN 4 bis GAN 0 Versorgung ETSi-konformen Parallelbetrieb ermöglichen.

Wann sind Funkgerätekoppler mit einer geringeren Entkopplung als im ETSI Standard vorgegeben verwendbar ?

Klären Sie, inwieweit einsatztaktisch folgende Einschränkungen
vertretbar sind :

  • Die Digitalfunkgeräte werden ausschließlich in Regionen mit äußerst starken Netzpegeln verwendet (GAN 4 und besser)
  • Während ein Gerät sendet, können die empfangsbereiten Geräte ausbuchen.

Wenn mehrere Funkgeräte lediglich wechselseitig und nicht in allen Netzumgebungen parallel betriebsbereit sein müssen, können Sie Funkgerätekoppler mit einer geringeren Sperrdämpfung verwenden.

GAN Kategorien (GAN = Gruppe "Anforderungen an das Netz")

  • GAN 0 = Grundversorgung. Fahrzeugfunkversorgung
  • GAN 1 = Handfunkversorgung bei Trageweise in Kopfhöhe – outdoor
  • GAN 2 = Handfunkversorgung in Gürteltrageweise – outdoor
  • GAN 3 = Handfunkversorgung bei Trageweise in Kopfhöhe – inhouse
  • GAN 4 = Handfunkversorgung in Gürteltrageweise – inhouse
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